Braucht dein Smartphone wirklich 5G?

Mit der fortschreitenden Verbreitung von 5G stellt sich für viele Smartphone-Nutzer die Frage, ob es tatsächlich notwendig ist, auf ein 5G-fähiges Gerät umzusteigen. Laut dem aktuellen Bericht der GSMA, The Mobile Economy Europe 2025, macht 5G bereits 30 Prozent aller Mobilfunkverbindungen in Europa aus. Während diese Zahl zeigt, dass 5G eine zunehmend wichtige Rolle spielt, bedeutet sie auch, dass 4G nach wie vor der Standard für die Mehrheit der Verbindungen ist. Dieser Artikel beleuchtet, was 4G und 5G unterscheidet, für welche Nutzer 5G wirklich sinnvoll ist und wann ein 4G-Gerät vollkommen ausreicht.

4G und 5G: Ein Überblick zu Technologie, Geschwindigkeit und Latenz

Unter 4G, auch als LTE bekannt, werden heutzutage Datenraten ermöglicht, die in ihrer weiterentwickelten Form (LTE Advanced) theoretisch bis zu 1 Gbit/s erreichen können. Für grundlegende LTE-Standards liegen die Angaben oft näher an 150 Mbit/s oder 300 Mbit/s, wodurch unterschiedliche Zahlen in Umlauf geraten. In der Praxis werden die jeweiligen Höchstwerte jedoch selten erzielt, da Faktoren wie Netzauslastung, Standort und Gerätespezifikationen eine Rolle spielen. Trotzdem bietet 4G ausreichend Leistung für alltägliche Anwendungen wie Streaming, Videotelefonie oder das Surfen im Internet.

Der Nachfolgestandard 5G zeichnet sich durch höhere Datenraten und eine deutlich verringerte Latenz aus. In ersten Ausbaustufen werden Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Mbit/s bis hin zu einigen Gbit/s bereitgestellt, während in fortgeschrittenen Bereichen (z. B. mit mmWave-Technologie) noch höhere Übertragungsraten möglich sind. Ein zentrales Merkmal von 5G ist außerdem die verbesserte Latenz, die bei 4G meist zwischen 30 und 50 Millisekunden liegt und unter 5G auf deutlich unter 10 Millisekunden sinken kann. Auf diese Weise werden Echtzeitanwendungen wie Cloud-Gaming oder Virtual Reality deutlich flüssiger dargestellt.

Mit dem Übergang von 4G zu 5G wird nicht nur eine Steigerung der Geschwindigkeit angestrebt, sondern auch eine neue Netzarchitektur eingeführt, die mehr Geräte gleichzeitig und mit geringer Verzögerung verarbeiten kann. Zudem werden technologische Entwicklungen wie autonome Fahrzeuge, das Internet der Dinge (IoT) oder Smart Cities durch diese höhere Kapazität begünstigt. Trotz des fortschreitenden Ausbaus von 5G wird 4G noch über Jahre hinweg eine wichtige Rolle spielen, da es bereits flächendeckend verfügbar ist und für viele Alltagsanwendungen mehr als ausreichend bleibt.

Verfügbarkeit und Netzausbau

Der Ausbau des 5G-Netzes schreitet in Deutschland und Europa stetig voran. Laut Bundesnetzagentur waren im Oktober 2024 über 93 Prozent der Fläche Deutschlands von mindestens einem Netzbetreiber mit 5G abgedeckt. In Ballungsräumen und Großstädten ist das 5G-Netz meist weiter ausgebaut als in ländlichen Gebieten. 5G-Netze werden technisch oft in folgende zwei Klassen aufgeteilt:

  • Non-Standalone (NSA): Hierbei hängt das 5G-Netz noch stark von der 4G-Infrastruktur ab.
  • Standalone (SA): Eigenständige 5G-Netze, die besonders niedrige Latenz und höhere Geschwindigkeiten ermöglichen.
4G- und 5G-Abdeckung in Deutschland nach Mobilfunknetzbetreiber (Stand: Oktober 2024).
4G- und 5G-Abdeckung in Deutschland nach Mobilfunknetzbetreiber (Stand: Oktober 2024). Für eine genaue Übersicht, wie sich die Abdeckung der einzelnen Betreiber über Deutschland verteilt, bietet sich die Mobilfunk-Monitoring-Karte der Bundesnetzagentur an.

Die Abdeckung durch eigenständige 5G-Netze ist in den letzten Jahren rasant gewachsen, sodass nach Angaben der Bundesnetzagentur auch 5G-SA in rund 93 Prozent der deutschen Bundesfläche nutzbar ist.

Wann reicht 4G aus?

Für die alltägliche Smartphone-Nutzung ist 4G in den meisten Fällen völlig ausreichend. Messaging-Dienste wie WhatsApp, das Surfen im Internet oder Streaming in HD-Qualität laufen problemlos über 4G. Auch für Navigation, E-Mails oder Social Media bietet der etablierte Standard mehr als genug Leistung. Ein Vorteil von 4G ist, wie oben gezeigt, die nahezu flächendeckende Verfügbarkeit in Deutschland, sodass auch in abgelegenen Regionen eine stabile Verbindung möglich ist.

Ein wichtiger Punkt ist zudem der Preis: 4G-Smartphones sind in der Regel günstiger als ihre 5G-Pendants, und auch viele Mobilfunktarife bieten preiswerte Optionen ohne 5G-Unterstützung. Wer keine Highspeed-Verbindung für datenintensive Anwendungen benötigt, kann also beruhigt bei 4G bleiben.

Wann lohnt sich 5G wirklich?

Für Nutzer, die auf hohe Geschwindigkeiten und geringe Latenz angewiesen sind, bietet 5G klare Vorteile. Insbesondere beim Streaming von Videos in 4K oder 8K, beim Cloud-Gaming oder bei datenintensiven Anwendungen wie AR- oder VR-Anwendungen spielt 5G seine Stärken aus. Auch für jene, die häufig große Dateien herunterladen oder unterwegs arbeiten, könnte die neue Technologie einen Unterschied machen.

Langfristig lohnt sich 5G auch für Nutzer, die ihr Smartphone über mehrere Jahre hinweg nutzen möchten. Da die 5G-Abdeckung weiter zunimmt und immer mehr Anwendungen von der neuen Technologie profitieren, ist ein 5G-Smartphone eine Investition in die Zukunft. Allerdings sind nicht nur das Gerät, sondern auch ein passender 5G-Tarif erforderlich, um die Vorteile nutzen zu können – eine Abwägung zwischen Kosten und Nutzen ist hier entscheidend.

Fazit

Die Wahl zwischen einem 4G- und einem 5G-Smartphone hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer vor allem Nachrichten schreibt, im Internet surft und Videos in HD-Qualität streamt, findet in 4G eine zuverlässige und preiswerte Option. Auch die breite Verfügbarkeit und die ausgereifte Technologie sprechen für 4G, besonders wenn das Budget begrenzt ist. Für viele Smartphone-Nutzer bietet 4G heute noch mehr als genug Leistung, um den Alltag problemlos zu bewältigen.

Andererseits bietet 5G klare Vorteile für Nutzer, die auf maximale Geschwindigkeit und geringe Latenz angewiesen sind. Wer Cloud-Gaming nutzt, Videos in 4K oder höher streamt oder generell auf Zukunftssicherheit Wert legt, ist mit einem 5G-Smartphone besser beraten. Vor dem Kauf sollte geprüft werden, ob vor Ort bereits eine gute 5G-Abdeckung besteht und ob sich ein passender Tarif findet. Letztlich entscheidet der eigene Bedarf, ob der Aufpreis für 5G sinnvoll ist.

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